… vorausgesetzt, sie wurden nicht schon als Kälbchen durch den Landwirt oder den Tierarzt entfernt. Oder noch schlimmer, in einer späteren Lebensphase. Fast alle Rassen haben Hörner, in verschiedenen Größen, Krümmungen und Ständen. Für die Kuh sind die Hörner Organe, mit deren Hilfe sie innerhalb der Herde kommuniziert. Das Horn bestimmt für die Kuh ihren Raum, ein Raumbedürfnis welches größer ist als ihr physischer Leib.
Da ihr Bewegungsleib größer ist als ihr physisches Ausmaß, sollte man Kühe nicht eng zusammengepfercht halten, Weil sehr viel Blut und Stoffwechselgase in den Hörnern zirkulieren, wird möglicherweise auch die Physiologie der Tiere durch die Hörner beeinflusst. Man kann zum Beispiel über die Hörner die Temperatur fühlen. Sind die Hörner warm, ist das ein gutes Zeichen. Diese Eigenschaft haben sich die Landwirte früher zunutze gemacht um zu sehen, ob ein Tier gesund war. Bei einem kranken Tier ist der Stoffwechsel geringer und dementsprechend sind die Hörner kalt.
Die meisten Bauern passen ihre Kühe an den vorhandenen Platz und die Größe des Laufstall an, Eine Kuh mit Hörnern braucht mehr Platz für sich. Je weniger Kühe ich sich unterbringen lassen, desto weniger Milch kann produziert und verkauft werden. Das bedeutet in der Rechnung vieler Betriebe, es müssen mehr Tiere in den Stall und die Hörner der Kühe müssen ab. Neben diesen wirtschaftlichen Überlegungen ist die Horn-Frage also eine Frage der „Tier–Integrität“: Kann und will man es sich leisten, die Tiere „ganz“ zu lassen.
Foto: eine enthornte und horntragende Kuh auf die Domäne Frankenhausen, Grebenstein (D)
Weitere Information findet man in dem Artikel.
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